Historischer Rundgang im ehemaligen Zwangsarbeiterlager an der Ehrenbürgstraße
Während des Zweiten Weltkrieges war München ein Zentrum der Zwangsarbeit. Fast alle Münchner Unternehmen, Betriebe und Geschäfte sowie nicht wenige Privatpersonen profitierten vom Einsatz von mindestens 150.000 Menschen, die aus den von der Wehrmacht besetzten Gebieten nach Deutschland verschleppt worden waren. Das Lager in Neuaubing war eine von über 400 Sammelunterkünften für Zwangsarbeiter*innen im Stadtgebiet. Es wurde von der Reichsbahn errichtet und diente zwischen 1942 und 1945 der Unterbringung von bis zu 1.000 Menschen, die beim nahegelegenen Ausbesserungswerk Neuaubing (RAW) arbeiten mussten. Nach 1945 geriet die Geschichte des Lagers nach und nach in Vergessenheit. Erst seit den 2000er-Jahren führte zivilgesellschaftliches Engagement dazu, dass die Geschichte des Ortes wieder sichtbarer wurde. Die acht Baracken in Neuaubing sind einer der letzten baulich erhaltenen Lagerkomplexe in Deutschland.